Nach der Rettung von Radio EN macht auch Antenne Witten weiter Programm

Können auch im Jahr 2003 mit „Radio EN“ auf Sendung bleiben: Die Macher des Bürgerfunk-Formats „Antenne Witten». Unser Bild zeigt Antenne-Redakteur Christian Lukas (r) im Studio mit Kollegen von SF-Radio. Foto: Antenne Witten.

WITTEN. Es wäre fast die letzte Bürgerfunk-Sendung im EN-Kreis geworden: Die heutige Sendung von „Antenne Witten“ um 18.04 Uhr.

„Wo kein privater Lokalsender existiert, gibt es auch kein Anrecht auf Bürgerfunk“, erklärt Marek Schirmer, Kopf hinter „Antenne Witten“. Bürgerfunk-Gruppen dürfen nur dort Radio machen, wo die Mitglieder wohnen. Nach dem Hickhack um die Zukunft des, Privatsenders „Radio EN“ (RN berichteten), ist der Sendebetrieb nun über den morgigen Silvestertag hinaus gesichert. Wenn auch mit eingeschränktem Programm. Dadurch kann auch der Bürgerfunk weiter produzieren. Und das auf hohem Niveau:  Das Produktionsaufkommen an Bürgerfunksendungen allein aus. Witten stieg im Jahr 2002 um rund 50 Prozent gegenüber 2001 – auf etwa 100 Sendungen. Nicht gezählt die außerhalb Wittens produzierten Formate. Diese Sendungen wurden im Tonstudio des Evangelischen Krankenhausfunks aufgenommen. 43 Sendungen hat Antenne Witten im Jahr 2002 produziert, davon über 30 Mal den „Kulturblick“: „Hier werden Bücher, Filme, DVDs und Comics vorgestellt“, erklärt Marek Schirmer. Bürgerfunk hat in Witten mehrere Gesichter: So gibt „Megaherz“ Selbsthilfegruppen aus dem Kreis ein Forum, der Krankenhausfunk ist Ansprechpartner für Kulturschaffende, Sportler, soziale Einrichtungen… „Jeder Bürger kann das Medium Bürgerfunk nutzen“, erklärt Johannes J. Hülshoff, Techniker des Krankenhausfunks. „Wir arbeiten eng mit der VHS und der Werkstadt zusammen.“ Das Tonstudio des Krankenhausfunks ist eine anerkannte Radiowerkstatt. Die einzige im Nordkreis. Bislang stand den Bürgerfunkgruppen pro Tag eine Stunde Sendezeit zur Verfügung. Wie dies im nächsten Jahr aussehen wird, steht noch nicht fest, denn aufgrund des geringeren Eigenprogramms von „Radio EN“ (nur noch drei statt fünf Stunden) hat auch der Bürgerfunk weniger Sendezeit. „Die Einzelheiten werden noch diskutiert“, sagt Johannes J. Hülshoff. „Wir werden sicher zu einem guten Ergebnis kommen, denn bislang war die Zusammenarbeit zwischen Bürgerfunk und Sender hervorragend.“ Die heutige „Antenne Witten“-Sendung dauert ausnahmsweise einmal zwei Stunden. „Wir wollten uns eigentlich von unseren Hörern it einer Gala verabschieden“, erklärt Marek Schirmer. Das ist nun nicht mehr notwenig. Statt dessen gibt es zwei Stunden Musik und Informationen über den Bürgerfunk im nächsten Jahr – und vieles mehr