Radiosendungen berichten aus dem Leben in Witten

Der Verein für Orts- und Heimatkunde bekam Exponate übereignet, die man nur hören kann: Insgesamt 47 CDs mit lokalen Themen aus dem Ruhrstadt-Studio im Evangelischen Krankenhaus werden ab dem Sommer“ im Märkischen Museum archiviert.

„Wie freuen uns sehr, dass die Bürgerfunker uns angesprochen haben, ob wir nicht einige Sendungen aus deren Archiv übernehmen wollen“,

berichtet Hardy Priester, Geschäftsführer des Vereins für Orts- und Heimatkunde.

„Wir betreten 2016 damit tatsachlich Neuland in unserem Verein, hatten wir doch bisher ausschließlich Gegenstände, Bücher, Urkunden und Fotos in unserem Bestand. Nun haben wir auch Tonbeispiele aus dem Leben von Witten und Umgebung.“

Die 47 ausgesuchten CDs sind allesamt Original-Sendungen, die zwischen 2000 und 2013 von Radio Ennepe Rühr ausgestrahlt wurden. Dabei sind bergbaukundliche Themen wie die Zechen Nachtigall und Theresia, heimatkundliche wie die Wittener Bäder oder der Rheinische Esel. Kirchliche Themen wie das Martineum und die Notfallseelsorge oder soziale wie der Kinderschutzbund und der Ambulante Hospizdienst runden das Spektrum ab.

Die Sendungen dauern alle nicht 52 Minuten, sind jedoch nicht „dröge“ und monothematisch, sondern mit Interviews und O-Tönen abwechslungsreich aufbereitet – untermalt mit aktueller Musik oder OIdies. Moderatoren sind Christian Lukas und Marek Schirmer von Antenne Witten sowie Michael Winkler vom Krankenhausfunk.

„Unsere Produktionsstätte, also das Ruhrstadt-Studio im zweiten Stock des Krankenhauses, wird ja in Bälde leer gezogen, weil die Klinik die Räumlichkeiten braucht“,

sagt Winkler.

„Deshalb wollen wir, dass ein Stück Wittener Radiogeschichte und Zeitgeschichte erhalten bleibt und somit weiterhin nutzbar ist.“

Hardy Priester findet das neue auditive Medium für seinen Verein äußerst spannend, kommen doch Stimmen, Einrichtungen und Geräusche aus der Gegend „zu Gehör“, die irgendwann nicht mehr existieren werden. „Auch die Gespräche mit Historikern, Politikern, Pfarrern, Sozialarbeitern und Ärzten wecken Erinnerungen.“

Wenn im Juli die neuen Räumlichkeiten der Stadtbibliothek bezogen sind, wird auch der akustische Nachlass aus dem Ruhrstadt-Studio mit seinen Hörbeispielen dort wieder „lebendig“ sein.