Wenn’s beim Bürger funkt: Ruhrstadt Studio Witten
Seit einem halben Jahr hat der Krankenhausfunk des Evangelischen Krankenhauses einen neuen Namen und bekommt jetzt auch eine neue Sendezeit: Ab November kommen die Beiträge des »Ruhrstadtstudios Witten« von 19 bis 20 Uhr über den Äther.
»Der Name „Krankenhausfunk“ habe bei den Hörern des Bürgerfunks im Lokalradio eher Themen aus den Bereichen „Medizin und Gesundheit“ vermuten lassen,«
erläutert Michael Winkler, Pressesprecher des Diakoniewerks Ruhr.
»Allerdings war das so nie der Fall, denn darüber hinaus haben wir schon immer auch Kultur, Musik, Soziales oder Kirchliches dabeigehabt.«
Des Weiteren war der Krankenhausfunk, der im Jahr 1976 den Sendebetrieb aufgenommen hat und damit einer der ältesten ist, längst nicht nur den Patienten nicht mehr nur den Patienten und Mitarbeitern des Evangelischen Krankenhauses vorbehalten, sondern auch auf regionaler Ebene zu empfangen: Ein Jahr, nachdem Radio EN 1991 im Kreis auf Sendung ging, wurden im Tonstudio der Klinik erstmals Sendungen für den kostenlosen Bürgerfunk auf Radio EN produziert. 1993 wurde das Studio von der Landesanstalt für Medien in Düsseldorf offiziell als »RadioWerkstatt« anerkannt.
»Der Name führte anfangs häufig zu Verwechselungen«,
erinnert sich Winkler schmunzelnd,
»denn es haben immer wieder Leute bei uns angerufen, die ihr Radio repariert haben wollten.«
Waren es zu Beginn zwischen acht und zehn Sendungen pro Quartal, sind es mittlerweile zwischen 30 und 35. Was neben den hausintern produzierten Sendungen vor allem auch an den wachsenden Aktivitäten der Gruppen »Antenne Winen« und »Megaherz« liegt, die ihre Beiträge für den offenen Kanal ebenfalls im Tonstudio des Krankenhauses erstellen.
»Dazu kommt, dass das Radio-Machen mit dem Einzug des Computers leichter geworden ist«,
ergänzt Marek Schirmer von »Antenne Witten.«
»Früher mussten die Beiträge noch allesamt von Hand geschnitten werden, und anschließend sind wir zum Teil noch mit den fertigen Tonbändern durch die Gegend gefahren. Heute nimmt uns die digitale Technik viel Arbeit ab, und das Ergebnis passt auf eine CD.«
Trotz der fortschrittlichen Technik
»ist der Bürgerfunk nicht nur eine Spielwiese von ein paar Freaks«,
wie Dieter Pfarre, Krankenhausseelsorger und »Mann der ersten Stunde« beim Krankenhausfunk betont,
»sondern soll auch dazu dienen, den Bürger für das Radio zu befähigen. Niemand braucht eine Sprecherausbildung, um eine Sendung zu moderieren, und natürlich helfen wir allen Interessierten auch bei der Moderation.«
Eine Tatsache, die sich herumgesprochen hat: Initiativen, Kindergärten, Vereine oder Privatleute nutzen den Lokalfunk bereits seit einiger Zeit als Plattform für die unterschiedlichsten Beiträge.
»Grundsätzlich kann jeder, der ein interessantes Thema anzubieten hat, einen Beitrag für den Bürgerfunk beisteuern«,
sagt Michael Winkler,
»mit einer Einschränkung: Versteckte oder kostenlose Werbung ist bei uns fehl am Platz.«
Die insgesamt acht Mitarbeiter des Bürgerfunks im RuhrstadtStudio Witten erreichen bei ihren Sendungen geschätzte 20.000 Hörer im Sendegebiet von Radio EN – auf Grund interner Programmplanungen des Senders ab November nicht mehr ab 18 Uhr, sondern zur neuen Sendezeit von 19 bis 20 Uhr.
»Außerdem erfährt der Bürgerfunk noch eine Erweiterung«, freut sich Winkler, »denn es kommt die Option dazu, zusätzlich samstags und sonntags ab 18 Uhr zu senden, was vorher nicht der Fall war.«
Weitere Infos im Internet unter www.ruhrstadtstudio.org.
Quelle: Wittendrin – Stadtillustrierte