Backbeat – Fachsimpeln über Blues und Co.

„Der Olaf Gellisch kennt bestimmt alle Räume in den Wittener Arztpraxen und in den beiden Krankenhäusern“, hatte ich gedacht. Von wegen! Ein typischer Fall von „Denkste“ stellte sich heraus, als ich ihn zu einer Bürgerfunk-Produktion ins RuhrstadtStudio einlud. „Wo ist denn das Tonstudio im EVK?“, fragte er mich. „Im zweiten Obergeschoss genau gegenüber von den Aufzügen“, erklärte ich ihm den Weg zu seiner ersten Radiosendung.

Jedoch – ich hatte ihn nicht als Macher von „Witten transparent“ eingeladen, sondern als Bluesgitarrist der Bochum-Wittener „Band ohne Auftritt“, kurz BOA. Innerhalb der Oldie-Serie „Backbeat“ berichtete er dann über sein Jahrzehnte altes Hobby, den Blues, inspiriert von seinem ersten „Gitarrenlehrer“ und auch noch heutigem Vorbild Rory Gallagher. „Danach war Robben Ford für mich der noch wichtigere Gitarrenlehrer, da mir durch ihn die Blues-Pentatonik und ihre Variationen eigentlich erst richtig klar wurden.“

So konnte ich als Moderator mit dem Blues-Fan zwischen Oldies von den Rolling Stones, Cream und Jethro Tull fachsimpeln und von ihm erfahren, dass er noch einen weiteren Crack bewundert: „George Thorogood‘s dynamischer Rock’n‘Roll hat mich in den frühen 8o-ger Jahren fasziniert. Er benutzt das Fingerpicking für seinen Rock’n‘Roll und hat dabei eine Gitarre gewählt, die ursprünglich für den Jazz konzipiert wurde, aber für Rock’n‘Roll dieses Stils wie geschaffen ist: Die Gibson ES 135, eine Semi-Akustik mit stagged Humbuckern.

„Vielleicht werde ich sie eines Tages auch spielen können…“,

erklärte Gellisch.

Schließlich berichtete der Journalist begeistert, wieviel Spaß ihm und seinen drei Bandkollegen von BOA die Blues- und Oldiemusik macht – mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und einer echten Blues-Harp –einer Mundharmonika und immer so ganz ohne Stress im Probenraum, ohne dass der nächste Auftritt drängt. Das Gespräch mit Olaf Gellisch kann man sich übrigens als Podcast auf der „Heimatseite“ von RuhrstadtStudio anhören: www.ruhrstadtstudio.org.

Als unser Techniker Marek Schirmer, Olaf und ich die Sendung, die am 17. März von Radio Ennepe Ruhr ausgestrahlt wurde, im berühmten Kasten hatten, staunte der Hobby-Musiker nicht schlecht: „Donnerwetter. Zwei Stunden Vorproduktion für 52 Minuten – das hätte ich nicht gedacht!“ und schon musste der rasender Reporter sich von wieder verabschieden, um die März-Ausgabe von „Witten transparent“, die Sie jetzt in Hände halten, fertig zu stellen …